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Rosa Luxemburg in Vancouver
Socialist Studies Conference
Von Julia Killet
Das politische Denken und Handeln Rosa Luxemburgs war Thema auf dem „Congress Of The Humanities And Social Science“ an der University of British Columbia in Vancouver. „Circles of Conversation“ war das Motto des größten akademischen Kongresses in Kanada, der im Juni 2019 bereits zum 88. Mal stattfand. 10600 Teilnehmende aus mehr als 70 wissenschaftlichen Vereinigungen und verschiedenen Ländern hatten sich registriert. Das Luxemburg-Panel war Teil der „Society for Socialist Studies Canada“ und wurde von der „Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft“ (IRLG) in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung New York organisiert.
Eröffnet und federführend betreut wurde das Panel von dem Kooperationspartner Ingo Schmidt, der seit Jahren ehrenamtlich bei der (IRLG) und als Assistant Professor der Labour Studies an der Athabasca University in Kanada tätig ist. Ziel war es, dem vorwiegend nordamerikanischen Publikum, das theoretische und politische Erbe Rosa Luxemburgs 100 Jahre nach ihrem Tod vorzustellen. Es wurde der Frage nachgegangen, ob die kapitalistische Globalisierung Bedingungen geschaffen hat, um Luxemburgs revolutionäre Politik und ihre globale analytische Perspektive zu verbinden.
Zu Beginn sprach Sobhanlal Datta Gupta, ehemaliger S.N. Banerjee Professor der Staatswissenschaft, Universität von Kalkutta (Indien) und langjähriges Mitglied der IRLG, über die Bedeutung und Relevanz der IRLG. Er erinnerte daran, dass Rosa Luxemburg zum Zeitpunkt der Gründung der Gesellschaft im Jahr 1980 aufgrund ihres angeblichen anarchistischen Images und ihrer Darstellung als Theoretikerin der Spontaneität und ihres angeblichen Anti-Leninismus eine vergessene Figur im Diskurs des Mainstream-Marxismus war. Linksradikale Kreise hingegen feierten sie als Ikone der Aufstandspolitik und als kompromisslose Gegnerin des Reformismus.
Die IRLS habe eine Wiederentdeckung von Rosa Luxemburg auf zwei Ebenen fokussiert. Erstens: Die Erkundung des revolutionären demokratischen Potenzials von Rosa Luxemburgs Denken im Unterschied zur liberalen Demokratie und zur Sozialdemokratie sowie ihrer Verknüpfung mit Marx. Zweitens hätten es die IRLS-Forschungen den Wissenschaftler*innen ermöglicht, die große theoretische Bedeutung ihrer Schriften als Alternative zu dem demokratischen Zentralismus, der Parteibürokratie und der Unterdrückung der Demokratie im parteiinternen Leben durch den Mainstream-Marxismus herauszustellen.
Im Laufe der Zeit habe sich innerhalb der IRLG ein großes internationales Netzwerk etabliert. Die Konferenzen der IRLG finden bis heute in vielen Ländern der Welt statt. Sobhanlal Datta Gupta endete seinen Vortrag mit dem Hinweis, dass in der heutigen Welt, die vom Neoliberalismus beherrscht und von der Entstehung der Ultra-Rechten in verschiedenen Teilen der Welt bedroht sei, die IRLS-Studien die Vision einer alternativen Linken, die eine Herausforderung für das allgemeine, offizielle Verständnis der Linken des Marxismus darstellen würden.
Über den Ideologiebegriff bei Rosa Luxemburg und Antonio Gramsci referierte Sevgi Doğan von der Universität Pisa (Italien). Sie vertrat in ihrem Vortrag die Meinung, dass diese beiden revolutionären Philosophen in vielerlei Hinsicht einen ähnlichen Ansatz in Bezug auf Konzepte wie Ideologie, Hegemonie, Kultur, Selbstbewusstsein, Partei, Intellektuelle und das Verhältnis zwischen Praxis und Theorie verfolgen würden. Nach Gramsci solle sich eine Partei auf das Gebiet der Ideologie konzentrieren und ihre Aktivitäten in diesem Bereich gestalten. Es sei deren Aufgabe, das Bewusstsein für die marxistisch-leninistische Doktrin zu schärfen. Im Gegensatz zu Marx betrachte Gramsci Ideologie nicht nur als falsches Bewusstsein. Rosa Luxemburg scheine näher bei Gramsci zu sein als bei Marx, wenn ihr Verständnis zur Beziehung zwischen Intellektuellen und Massen bewertet würde.
Andreas Günther, Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung New York, spannte einen Bogen von seiner Schulzeit in der Rosa-Luxemburg-Schule in der DDR hin zum Scheitern des sozialistischen Staates. Exemplarisch wies er auf die Luxemburg-Liebknecht-Demonstration am 17. Januar 1988 in der Berlin hin, bei der Bürgerrechtler*innen verurteilt und ausgewiesen wurden, weil sie u.a. den berühmten Satz „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ auf einem Spruchband trugen. Er verwies darauf, dass Rosa Luxemburg einige der Fehlentwicklungen, die später zum Scheitern des Staatssozialismus führten, schon früh kritisiert hatte und merkte an, dass die Linke für viele der Fragen, die sich aus diesem Scheitern ergeben - wie etwa nach dem Verhältnis von Freiheit und Gerechtigkeit in einer künftigen Gesellschaft - noch Antworten finden müsse.
Zum Thema „Revolutionäre Unterrichtspraxis: Rosa Luxemburgs kritische Pädagogik an der Parteischule 1907 – 1914 sprach Joshua Wavrant von der Université Reims Champagne Ardenne (Frankreich). In seinem Vortrag stellte er zunächst dar, was Rosa Luxemburg unter emanzipatorischer Erziehung für die Arbeiterklasse verstehe und wie sie sich damit radikal von den reformistischen Vorstellungen der SPD-Mitglieder abgrenzte. Während Rosa Luxemburg für eine Aufklärung kämpfte, die eine aktive und horizontale Erziehung sei, in der es keine Führer und Anhänger gebe, sondern Menschen, die sich durch kritisches Denken auf Selbstreflexion einlassen würden, führten die Reformisten eine passive Bildung ein, in der die Arbeiter die vom selbsternannten "Führer" der Arbeiterklasse festgelegten Prinzipien akzeptieren und befolgen müssten. Anschließend beschrieb der Referent Rosa Luxemburgs pädagogische Praxis als Lehrerin an der Parteischule von Berlin (1907-1914) und stellte einen Zusammenhang ihrer Pädagogik und der Pädagogik Paulo Freire her, welche später als Pädagogik der Unterdrückten bezeichnet wurde. In dieser Bildungspraxis galten die sokratische Debattenmethode und die Ablehnung einer Wissenshierarchie zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen als Schlüssel zur politischen Emanzipation.
Ingo Schmid analysierte in seinem Vortrag Rosa Luxemburgs Theorie zur Akkumulation und zum Imperialismus und stellte die Fragen: Was sind ihre politischen Implikationen? Sind sie mit ihrer Massenstreikstrategie kompatibel? Diese Fragen stellte er in einen Zusammenhang mit aktuellen politischen Phänomenen, nämlich die derzeitige Krise der Sozialdemokratie, instabile Bewegungen und der Aufschwung von Rechtspopulisten und Faschisten. Er stellte die Hypothese auf, dass sich soziale Bewegungen um wirtschaftliche Ideen durch einen kollektiven Lernprozess drehen. In Bezug auf Rosa Luxemburgs politische Theorie forderte er, dass ihre Frage der Organisation weiteres Interesse der Forschung sein müsste. Luxemburg habe sich gegen die Führung von Parteifunktionären oder Gewerkschaftssekretären in den Klassenkampf ausgesprochen sondern vielmehr das kollektive Lernen innerhalb der Bewegung fokussiert. Er kritisierte, dass Rosa Luxemburg selbst keine Konsequenzen aus dem Revisionismus und Nationalismus innerhalb der SPD zu Beginn des ersten Weltkrieges gezogen habe, sondern an ihrer Linie des Massenstreikes festgehalten habe.
Julia Killet, Leiterin der Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern, beschäftigte sich anhand der Biographie von Paul Frölich mit Ratschlägen an eine sozialistische Bewegung. Diese Bographie mit dem Titel „Rosa Luxemburg. Gedanke und Tat“ erschien 1939 und suchte nach Antworten und Lösungen für die sozialistische Bewegung in Zeiten von Nationalsozialismus und Stalinismus. Rosa Luxemburg erscheine bei Frölich als demokratische Sozialistin, die Meinungs-, Versammlungs-, Organisations-, und Pressefreiheit als Grundpfeiler einer sozialistischen Gesellschaft ansah. Diese politische Zielvorstellung sei es auch, die Frölich aus verschiedenen Perspektiven als Ratschläge für die sozialistische Bewegung herausarbeite.
Der UBC Vancouver Campus befindet sich auf dem traditionellen und überlieferten Territorium der Musqueam. Die Musqueam sind eine der kanadischen First Nations (Indigene Völker in Kanada im Südwesten der Provinz British Columbia). Das Land, auf dem die Universität liegt, war schon immer ein Ort des Lernens für die Musqueam-Leute, die seit Jahrtausenden ihr Wissen, ihre Kultur, ihre Geschichte und ihre Traditionen von einer Generation zur nächsten weitergegeben haben. Auch innerhalb der „Society for Socialist Studies Canada“ spielt das Thema der First Nations eine bedeutende Rolle. Bei einem runden Tisch zum Thema „Indigenes Wissen und die Akademie“ betrachteten indigene Wissenschaftler, Intellektuelle und Aktivisten die Beziehung zwischen indigenen Kenntnissen und der Akademie, einschließlich ihrer eigenen Beiträge indigene Seins-, Wissens- und Handlungsweisen in der Wissenschaft zu etablieren. Inwiefern sich Rosa Luxemburg mit diesem Thema beschäftigte könnte Teil der nächsten Konferenz in Kanada sein.
Weiterführende Links: http://www.rosalux-nyc.org/de/
http://www.internationale-rosa-luxemburg-gesellschaft.de/ http://socialiststudies.ca/
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In the Frame of the
Society for Socialist Studies Conference
June 4-6, 2019 at the University of British Columbia, Vancouver
Rosa Luxemburg Panel
Initiated and organized by Ingo Schmidt, International Rosa Luxemburg Society (IRLS)
Rosa Luxemburg’s Theoretical and Political Legacy:
One Hundred Years after Her Assassination
Sobhanlal Datta Gupta, University of Calcutta, India & International Rosa Luxemburg Society: IRLS Studies on Rosa Luxemburg: An Evaluation
Sevgi Dogan, Scuola Normale Superiore di Pisa, Italy: The Concept of Ideology in Luxemburg and Gramsci
Julia Killet, Rosa Luxemburg Foundation, Munich office, Germany: Rosa Luxemburg’s Advice to the Socialist Movement
Andreas Günther, Rosa Luxemburg Foundation, New York office
Ingo Schmidt, Athabasca University, Canada,& International Rosa Luxemburg Society: Luxemburg’s Theories of Accumulation and Imperialism: What Are Their Political Implications? Are They Compatible With Her Mass Strike Strategy?
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2015 - International Rosa Luxemburg Conference
‘Socialism in Asia and Europe
27 - 28 November 2015Sungkonghoe University, Seoul, Korea
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Welcome speech by Prof. Dr. Narihiko ITO (Kamakura / Tokyo, Japan)
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November 27, 2015
‘The Challenge of Our Time'
by Narihiko Ito
In December, 1979, USSR of that time dispatched military forces to Afghanistan and subdued the coup d’état staged there. In the wake of this military incursion, researchers of Rosa Luxemburg were outraged at this atrocity and then in 1980, took the lead in starting an intemational discussion on problems facing humanity that shook the very foundation of a democracy.
Since then Rosa Luxemburg conferences has been held in various parts of the world every two years. This is our 19th conference. Two years ago we had. the conference at the Sorbonne in France. At that time one of the Korean woman researchers suggested that “I really want to have the next conference in Asia. Particularly I wish to discuss the problems of modern society in Korea." In accordance with her suggestion, we decided to organize the 19th Rosa Luxemburg conference here in Seoul.
What is the agenda of this conference? It is to get a clue for solving problems facing people in Asia including Japan --- in other words, to find the way how Asian countries can pursue the path of peaceful development without armament.
In Japan, at present, despite the people's wishes, the government Abe is destroying the pacifist Constitution which was established by the will of the people after the World War II. The damage is not limited to Japan alone. It could break the peace of whole Asia. It is our challenge to seek for a way to the Asian Peace Community where Asian countries can enjoy peace and economic development.
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Internationale Konferenz in Moskau, 5. und 6. Oktober 2011 „Rosa Luxemburg: Theorie, Kontext, Aktualität – Zum 140. Geburtstag“ Konferenzbericht mit Downloads von unredigierten Referatstexten (Namen der Referenten anklicken)
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Tradition bedeutet nicht das Bewachen der Asche,
sondern das Weiterreichen des Feuers!
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Dr: Ludmilla Bulavka; Dr. Wladislaw Hedeler, Prof. Dr. Michael Lowy, Prof. Dr. Sergey Kretinin, Prof. Dr. Jörg Wollenberg, Zhanna Ponomarenko, Prof. Dr. Isabel Loureiro
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Dass Tradition für die sozialistische und kommunistische ArbeiterInnenbewegung nicht das Bewachen der Asche, sondern vielmehr das Weiterreichen des Feuers bedeutet – genau das hat die diesjährige Konferenz der „Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft“ am 5. und 6. Oktober deutlich gemacht, die erstmals in Moskau stattfand. Schwerpunkte der Tagung waren die Geschichte und die Aktualität des ökonomischen Werks Rosa Luxemburgs, neue Archivfunde zu ihrem ökonomischen Werk, neue Funde von Polnisch sprachigen Artikeln Luxemburgs sowie die Denkanstöße Luxemburgs zur Lösung von einigen Gegenwartsproblemen. Die verschiedenen Beiträge zeigten die nach wie vor große Aktualität Rosa Luxemburgs – auch 140 Jahre nach ihrer Geburt. Organisatoren dieser Konferenz waren die „Rosa-Luxemburg-Stiftung“ (RLS), die „Internationale Rosa-Luxemburg-Gesellschaft“, die russische Stiftung „Alternativen“ sowie das „Russische Staatsarchiv für sozialpolitische Geschichte“ (RGASPI). Dank der Initiative und der Bemühungen des Moskauer RLS-Büros war es gelungen, dass das RGASPI das weltweit bei den Historikern bekannte Archiv mit großen Teilen der Original-Nachlässe von Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht sowie vieler anderer deutscher und internationaler SozialistInnen sowie mit dem Komintern-Archiv seine Veranstaltungsräume zur Verfügung stellte.
Die Tagung der „Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft“ war durch eine außergewöhnlich breite Beteiligung internationaler WissenschaftlerInnen gekennzeichnet. ReferentInnen aus Argentinien, Brasilien, VR China, Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Russland und den USA haben Beiträge zu verschiedensten Aspekten des Lebens, des Werks sowie der Wirkungen von Rosa Luxemburgs Ideen präsentiert. So rerierten u. a. Prof. Dr. Michael Lowy (Paris, Frankreich) über das Thema „Western Imperialism against Primitive Communism. A New Reading of Rosa Luxemburg’s Economic Writings”, Prof. Dr. Alexander Busgalin (Moskau, Russland) zu „Rosa Luxemburg, Wladimir Uljanow und die Theorie des Kapitals: Antworten auf die Herausforderungen des 21.Jahrhunderts“, Prof. Dr. He Ping (Wuhan, China) zu “The East and West in the World System - On the Difference between Rosa Luxemburg’s and Lenin’s Theory of Imperialism”, Dr. Giovanna Vertova und Prof. Dr. Riccardo Bellofiore (Bergamo, Italien) gemeinsam über “Rosa Luxemburg on Capitalist Dynamics, Distribution, and Effective Demand Crises”, Dr. Andreas Diers (Bremen, Deutschland) zu „Der Einfluss Rosa Luxemburgs auf die Analysen und Konzeptionen Wolfgang Abendroths über Weltpolitik und Imperialismus (1918-1933)“, Prof. Dr. Jakow Drabkin (Moskau, Russland) über „Die Gleichaltrigen: Rosa Luxemburg und Lenin“, Prof. Dr. Isabel Loureiro (Sao Paulo, Brasilien) über „Die Aktualität von Rosa Luxemburgs „Akkumulation des Kapitals“ in Lateinamerika“, Prof. Dr. Sergei Kretinin (Woronesh, Russland) zu „Rosa Luxemburg und Otto Bauer über die Russische Revolution 1917“, Klaus Gietinger (Frankfurt/Main, Deutschland) über “Luxemburg, Lenin, Kollontai, Ossinski und die Organisation der Produktion im Sozialismus - Gemeinsamkeiten?”, Prof. Dr. Pablo Slavin (Mar de la Plata,Argentinien) über “The Russian Revolution Experience and the Validity of the Marxist Thought: Luxemburg and Kautsky’s Ideas” und Ass. Prof. Dr. Alexei Gusev über “’A Clique Affair’ or an ‘Unlimited Democracy’? Rosa Luxemburg on the Dictatorship of the Proletariat”.
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Prof. Dr. Jakow S. Drabkin, Prof. Dr. Robert Evzerow
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Von den zahlreichen weiteren behandelten Themata können hier nur noch einige genannt werden, so der Beitrag „Rosa Luxemburg und Pjotr Alexeevich Kropotkin“ von Prof. Dr. Narihiko Ito (Kamakura, Japan), der Vortrag zu „Die Akkumulationstheorie von Rosa Luxemburg und die gegenwärtige wirtschaftliche Dynamik“ von Prof. Dr. Soltan Dzarasow (Moskau, Russland) sowie der spannende Beitrag von Prof. Dr. Jörg Wollenberg (Bremen, Deutschland) zu der Thematik „Rosa Luxemburg und die Bremer Linke. Ihre Stellung zur russischen und deutschen Revolution – Unterschiede und Gemeinsamkeiten“. Wollenberg arbeitete in seinem Beitrag heraus, dass in Bremen eine Gruppe von Arbeiter-Intellektuellen in enger Zusammenarbeit mit den stets aktionsbereiten Werftarbeitern diese Stadt nach 1905 zu einem Labor der Arbeiteiterlinken und der Rätedemokratie gemacht hat. Dieses habe dann auch in den internationalen Arbeiterrevolten während der Jahre 1917 bis 1921 eine wichtige Rolle gespielt. Nach 1914 gab es nach den Erkenntnissen Wollenbergs keine Stadt in Deutschland, in der die Organisationen des revolutionären Marxismus eine vergleichbare Basis besaßen wie die Gruppe um die von Johann Knief herausgegebene „Arbeiterpolitik“ mit dem Untertitel „Wochenschrift für wissenschaftlichen Sozialismus“. Diese hatte sich im Juni 1916 von der von Alfred Henke (USPD) geleiteten „Bremer Bürgerzeitung“ (BBZ) getrennt. Nicht nur für Rosa Luxemburg habe Bremen deshalb als „Pfeiler des Radikalismus in Deutschland“ gegolten. Aber Rosa Luxemburg habe seit Ende 1912 dort ihre Mitarbeit verweigert, weil Henke Karl Radek, ihren Intimfeind aus den gemeinsamen polnischen Jahren, in den Redaktionsstab der BBZ aufgenommen hatte – wie zuvor schon Paul Frölich, Heinrich Brandler, Wilhelm Pieck, Johann Knief, Heinrich Eildermann und den in Bremen ab 1906 als Lehrer im Bildungsausschuss tätigen Anton Pannekoek. Sie alle trugen nach den Ausführungen von Wollenberg in der BBZ und in der Bremer „Arbeiterpolitik“ zur theoretischen Fundierung der am 23.11.1918 gegründeten Bremer Gruppe der „Internationalen Kommunisten Deutschland“ (IKD) bei. Die rund 500 Mitglieder umfassende Bremer Gruppe mit ihrem Aktionskern innerhalb der Werftarbeiter um Adolf Dannat, Joseph Miller und Willi Deisen habe zwar mit der Spartakusgruppe kooperiert, sie habe sich aber von dieser in zahlreichen Punkten unterschieden, wie z. B. in Fragen der Trennung von der USPD, der Einheitsorganisation sowie der Massenaktionen in Kooperation mit den Syndikalisten. Die Gruppe in Bremen habe auch hinsichtlich der Nichtbeteiligung an den parlamentarischen Wahlen und in der Einschätzung der russischen Februar- und Oktoberrevolution wie auch der deutschen Novemberrevolution andere Positionen als die Spartakusgruppe um Rosa Luxemburg vertreten. Die frühe Zusammenarbeit mit Bucharin, Lenin und Radek ermöglichte nach Informationen Wollenbergs den engen Kontakt mit den Anhängern des bolschewistischen Revolutionsmodells, mit dem sie sich zwar grundsätzlich identifizierten, aber zugleich aus prinzipiellen Gründen sowohl das Organisationsmodell der Spartakusgruppe wie das der Bolschewiki als zu zentralistisch kritisierten.
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Dr: Ludmilla Bulavka; Dr. Wladislaw Hedeler, Prof. Dr. Michael Lowy, Prof. Dr. Sergey Kretinin, Prof. Dr. Jörg Wollenberg, Zhanna Ponomarenko, Prof. Dr. Isabel Loureiro
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Einige Konferenzbeiträge führten zu teilweise sehr kontroversen Diskussionen, wie beispielsweise der gemeinsame Vortrag von Ass. Prof. Liang Yulan und Prof. Dr. Wang Xinyan (Wuhan, VR China) zu der Problematik „Rosa Luxemburg’s Thought of Democracy and the Construction of Democracy in Present China“, der Vortrag von Dr. Andrej Kolganow (Moskau, Russland) zu „Rosa Luxemburg zum Problem: War die Revolution in Russland zeitgemäß? Sowie moderne Reflexionen“ genauso wie der Beitrag von Prof. Dr. Jack Jacobs (New York, USA) zu „Rosa Luxemburg, Israel, Palestine, and the Viability of the Two State Solutions“. In der Diskussion zu dem Beitrag von Yulan und Xinyan wurde vor allem die recht große Allgemeinheit der Ausführungen kritisiert, und es wurde hinterfragt, wo konkret im staatlichen Aufbau der VR China Rosa Luxemburgs sozialistische Demokratiekonzeption wiederzufinden sei. Jacobs legte dar, dass Rosa Luxemburg stets zwar eine grundsätzliche Gegnerin des zeitgenössischen Zionismus gewesen sei. Für sie sei der Marxismus jedoch immer ganz wesentlich eine Methode und keine Sammlung von mehr oder weniger dogmatischen Maximen gewesen. Ihre marxistische Analysemethode habe bei ihr dann auch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen hinsichtlich der ´nationalen Frage` geführt. Während Rosa Luxemburg eine nationale Unabhängigkeit Polens von Russland abgelehnt habe, so habe sie die nationalen Bewegungen im Osmanischen Reich anders beurteilt. Angesichts der gegenwärtigen äußerst konfliktträchtigen Gemengelage im Nahen Osten führe die Analysemethode Rosa Luxemburgs – so Jacobs anders als andere linke sozialistische AnalystInnen – zu der Forderung einer Zweistaatlichkeit zwischen Israel und Palästina. Wegen des äußerst engen Zeitrahmens konnten dabei viele aktuelle und durchaus wichtige Probleme leider oftmals nur sehr kurz angerissen, nicht jedoch auch nur ansatzweise ausdiskutiert werden.
Wichtige neue Funde von Archivmaterialien konnten Dr. Eckhard Müller (Berlin, Deutschland) mit seinen Ausführungen „Rosa Luxemburgs öffentlicher Vortragszyklus zur ´Einführung in die Nationalökonomie` im Herbst 1907. Sechs unbekannte Berichte der Berliner Politischen Polizei“ und Dr. Holger Politt (Berlin, Deutschland) in seinem Beitrag „Russland in Rosa Luxemburgs polnischsprachigen Schriften (1893-1912)“ vorstellen. In seinem Beitrag thematisierte Müller eine Vorstufe zu Rosa Luxemburgs nur als Fragment überlieferter Schrift „Einführung in die Nationalökonomie“. Die Berliner Sozialdemokratie hatte Rosa Luxemburg im Jahr 1907 – so Müller – für einen öffentlichen Vortragszyklus zur Nationalökonomie gewonnen. Als Themen behandelte Rosa Luxemburg dort vor meist 800 bis 1000 TeilnehmerInnen: 1. Was ist Nationalökonomie? 2. Die gesellschaftliche Arbeit. 3. Der Austausch. 4. Die Lohnarbeit. 5. Die Herrschaft des Kapitals. 6. Die Widersprüche der kapitalistischen Wirtschaft. Über das erste Thema berichtete der „Vorwärts“. Auf Wunsch von Rosa Luxemburg habe der „Vorwärts“ dann jedoch keine weiteren Berichte gebracht, da diese Vorträge als Broschüre erscheinen sollten, was zu Luxemburgs Lebzeiten jedoch nicht erfolgt sei. In den Akten der Berliner Politischen Polizei sind über alle sechs Vorträge Rosa Luxemburgs zur Nationalökonomie ausführliche handschriftliche Berichte von Polizeibeamten vorhanden. Die sechs Themenschwerpunkte entsprechen den sechs Gliederungspunkten der Schrift „Einführung in die Nationalökonomie“. Das Manuskript dieser Schrift ist somit nach den Ausführungen von Müller aus den Vorbereitungen Rosa Luxemburgs zum öffentlichen Vortragszyklus vor Berliner Sozialdemokraten im Herbst 1907 sowie aus den ökonomischen Vorlesungen an der Parteischule in den Jahren 1907 bis 1914 entstanden und dann während ihrer Haft in der Zeit des Ersten Weltkrieges erweitert worden. Innerhalb der deutschen Sozialdemokratie stieg Rosa Luxemburg spätestens mit ihren Berichten und Analysen über die 1905 im Russischen Reich ausgebrochene Revolution zur unumstritten besten Kennerin der gesellschaftlichen Verhältnisse und der politischen Lage im östlichen Nachbarschaftsreich auf, wie Politt darlegte. Die Voraussetzungen dafür, die sich Rosa Luxemburg in den Jahren zuvor in ihren Beiträgen für die sozialdemokratische Presse im russischen Teil Polens schuf, seien demgegenüber allerdings weitgehend unbekannt geblieben. Rosa Luxemburgs Russland-Bild sei auf das engste mit ihren Versuchen verknüpft gewesen, die gesellschaftliche Situation in ihrer polnischen Heimat mit den Mitteln der marxistischen Theorie zu analysieren. Die große Herausforderung für sie sei gewesen zu begründen, weshalb die im 19. Jahrhundert lange Zeit aktuelle polnische Frage im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung im Russischen Reich, und insbesondere in seinem polnischen Teil, während ihres politischen Agierens nicht mehr auf der politischen Tagesordnung gestanden habe – und dementsprechend auch nicht mehr Mittelpunkt der politischen Kämpfe des polnischen Proletariats habe sein dürfen. Anders noch als Karl Marx, der entschieden davon ausgegangen sei, dass einzig das aufständische Polen dem Zarentum den entscheidenden und vernichtenden Schlag versetzen werde, seien für Rosa Luxemburg seit Mitte der 1890er Jahre die Verhältnisse bereits so entwickelt gewesen, dass ein gemeinsamer Kampf der verschiedenen Proletariate innerhalb des Riesenreichs die einzige Aussicht auf einen erfolgreichen Sturz des Zarentums geboten hätten.. Demzufolge habe sie ihr Wirken für die von ihr mitbegründete polnische Sozialdemokratie im Russischen Reich von Anfang an unter die Forderung gestellt, den gemeinsamen Kampf des polnischen und es russischen Proletariats zu befördern. Insofern sah sie sich nach Meinung von Politt in der Pflicht, in ihren Beiträgen für die polnische sozialdemokratische Presse um ein Russland-Bild zu streiten, in dem die aktuellen, auf die grundlegende Demokratisierung des Russischen Reiches gerichteten Tendenzen der gesellschaftlichen Entwicklung im Vordergrund gestanden hätten. Diese Tendenzen habe sie entschieden mit dem Auftreten eines sich auch politisch formierenden Industrieproletariats verbunden. Diese von Müller und Politt vorgestellten neuen Luxemburg-Materialien sollen demnächst in mehreren zusammen mit Annelies Laschitza erarbeiteten Ergänzungsbänden zu der Werkausgabe der Schriften Rosa Luxemburgs veröffentlicht werden. Die beiden Referenten verdeutlichten in ihren jeweiligen Beiträgen die große Bedeutung dieser neuen Funde, die eine Präzisierung bzw. sogar eine wesentliche Korrektur der Forschungsergebnisse über Rosa Luxemburgs Ansichten zu ökonomischen Fragestellungen sowie zu ihrer Konzeption der Lösungen nationaler Fragen ermöglichen.
Dr. Wladislaw Hedeler (Berlin, Deutschland) wies anlässlich seines Vortrags zum Thema „Nikolai Bucharins Studie über Rosa Luxemburgs Akkumulation des Kapitals (1914/1925)“ besonders darauf hin, dass in russischen Archiven noch zahlreiche wichtige unveröffentlichte Materialien von Lenin liegen – unter anderem dessen bislang noch nicht vollständig veröffentlichte kritische Anmerkungen zu Rosa Luxemburgs Werk „Die Akkumulation des Kapitals“. Lenins Auszüge, Notizen und Bemerkungen zu Luxemburgs Akkumulationsschemata seien bislang immer nur auszugsweise 1933, 1975 und 1985 publiziert worden, um den wirtschaftspolitischen Kurs des jeweils amtierenden Generalsekretärs, ob Josef Stalin, Leonid Breshnew bzw. Michail Gorbatschow, zu legitimieren. Mit der immer nur mehr oder weniger selektiven Veröffentlichung von Werken sowie Materialien ehemals führender ProtagonistInnen der Partei habe die ehemalige KPdSU nicht zuletzt auch generell eine sehr stark parteiliche ´Politik` gemacht, die den ´führenden GenossInnen` jeweils gerade genehm gewesen ist.
Am zweiten Konferenztag wurde neben den Beiträgen eine Führung durch das RGASPI-Archiv angeboten. Mit sehr informativen Erklärungen führten die äußerst hilfsbereiten und kompetenten MitarbeiterInnen des Archivs die interessierten KonferenzteilnehmerInnen durch das Gebäude des Archivs und den Lesesaal mit den dort aufbewahrten Findmitteln für die Nutzung des Archivbestandes. Originaldokumente aus den bedeutenden Beständen des RGASPI konnten von den TeilnehmerInnen der Konferenz bei der Führung leider nicht eingesehen werden. Allerdings hatten die ArchivmitarbeiterInnen im Vorraum des Konferenzsaals eine anschauliche Dokumentation aus Beständen des Archivs mit Fotos und Schriftstücken zur deutschen Sozialdemokratie ausgestellt, wobei Materialien zu Rosa Luxemburg nicht fehlten. Der Zustand des Archivgebäudes sowie die materielle und personelle Ausstattung des Archivs verdeutlichten nebenbei bedauerlicher Weise, dass dessen Finanzierung durch die „Russische Föderation“ nach dem Zerfall der ehemaligen UdSSR bislang sicherlich nicht zu den Positionen mit einer finanziellen Priorität gehört haben. Erfreulicher Weise scheint es hier aktuell ein paar Verbesserungen zu geben.
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Beeindruckend war am Ende des zweiten Konferenztages dann die Verleihung des „Literati Network Awards for Excellence 2011“ an den langjährigen Vorsitzenden der „Internationalen Rosa Luxemburg-Gesellschaft“, Professor Dr. Narihiko Ito, für seinen Aufsatz „Is the national question an aporia for humanity? How to read Rosa Luxemburgs`s ´The national question and autonomy`”, in: „Research in Political Economy“, 2011, vol. 26, gestiftet vom Emerald Verlagshaus.
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Hatte bereits 2004 auf Anregung des Nestors der russischen Rosa-Luxemburg-Forschung Prof. Dr. Jakow Drabkin die Russische Akademie der Wissenschaften zusammen mit der RLS eine erste Rosa-Luxemburg-Konferenz im Moskau mit Beteiligung von ForscherInnen aus Russland, Deutschland und Japan veranstaltet, so verdeutlichte die noch wesentlich stärkere Beteiligung bekannter internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an dieser Konferenz im Jahr 2011 in Moskau ein seitdem noch erheblich gewachsenes Interesse an Leben, Werk, Wirkung und aktueller Bedeutung der sozialistischen Revolutionärin Rosa Luxemburg.
Von der diesjährigen Konferenz in Moskau werden wieder viele wichtige und anregende Impulse für die internationale Rosa-Luxemburg-Forschung sowie für eine verbreiterte weltweite öffentliche Rezeption der Werke Rosa Luxemburgs ausgehen..Das vollständige Konferenzprogramm und Zusammenfassungen der meisten Beiträge sind auf dieser Website auf der Site “Ankündigungen” mit Downloads zufinden. Das RLS-Büro Moskau will einen Konferenzband mit den Referatstexten in der jeweiligen Originalsprache herausbringen. In deutscher Sprache ist wieder ein Auswahlband geplant. Text: Andreas Diers (Bremen), Fotos: Fred Ladwig (Berlin)
Auf der Website des RLS-Büros Moskau findet man einen Kurzbericht [russ.] über die Konferenz mit vielen Fotos: http://www.rosalux.ru/main/modules/sections/index.php?op=viewarticle&artid=141
Einige Referate der internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz in Moskau sind abgedruckt in der Zeitschrift “Alternativy - Alternatives”, Moskau, Nr. 2/2012 und 3/2012
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Past Conference
Rosa Luxemburg at 150: Revisiting Her Radical Life and Legacy An online symposium on 4–5 March 2021 hosted by the Rosa-Luxemburg-Stiftung and the Internationale Rosa-Luxemburg-Gesellschaft in commemoration of the 150th anniversary of her birth. Conference language is only English without translations.
The international Rosa-Luxemburg-Conference on 4 and 5 March 2021 was an impressive success thanks to the great efforts of the chairs, the speakers, and all the organizers of the Rosa-Luxemburg-Stiftung which hosted the online event. There are videos of the whole congress for the English language part “Rosa at 150 - Revisiting Her Radical Life and Legacy” and also for the Festival part “Rosa 150” – mostly in German – via YouTube.
The videos of the following English conference part for both days are now online: https://www.youtube.com/playlist?list=PLvnBzZOjEg-HoRI9LGSI5Apay63F7fUcB .
Program 4 March 11:00 Opening remarks from Johanna Bussemer (RLS) and Ottokar Luban (IRLG)
-11:15 Keynote presentation by M i c h a e l L ö w y , “Either/Or: Rosa Luxemburg’s Radical Commitment to Socialist Internationalism”
-13.00 Rosa Luxemburg’s Reception on the Asian Continent Chair: Sobhanlal Datta Gupta Xiong Min, “What can Rosa Luxemburg tell us about being an intellectual today?” Ravi Kumar, “Rosa Luxemburg and the pedagogy of revolution: reflections from the Indian Left” Sibok Chang, “Rosa Luxemburg’s reception and impact in Korea” Michael R. Kraetke, “Rosa Luxemburg’s heterodox view on the Global South”
-15:00 The Enduring Question: Feminism and Rosa Luxemburg Chair: Peter Hudis Ankica Čakardić, “What is Luxemburgian feminism?” Frigga Haug, “How to use Luxemburg’s thoughts for feminist politics?”
-17:00 Rosa Luxemburg in Latin America Chair: Pablo Slavin Rosa Rosa Gomes, “An analysis of the Brazilian Left from Luxemburg’s point of view” Marina Kabat, “Rosa Luxemburg, the mass strike debate, and its implications for understanding contemporary labor unrest and political dynamics in Latin America” Juliana Tumini, “The role of the right to the city as an instrument of revolution in Latin America: A view from Rosa Luxemburg’s perspective” Tomás Várnagy, “Rosa Luxemburg, a Central European revolutionary” -19:00 Book Launch: Creolizing Rosa Luxemburg Chair: Albert Scharenberg Drucilla Cornell and Jane Gordon ,“'I Have a Thousand More Things I Want to Say to You': An Introduction to Creolizing Rosa Luxemburg" Paget Henry, "Claudia Jones, Political Economy, and the Creolizing of Rosa Luxemburg" Robin D.G. Kelley, "Walter Rodney’s Russian Revolution and the Curious Case of Rosa Luxemburg” Siddhant Issar and John McMahon, "Rosa Luxemburg and the Primitive Accumulation of Whiteness"
5 March 11.15 Opening remarks for day 2 from Loren Balhorn (RLS)
-11:30 Rosa Luxemburg and the Challenge of Political Strategy (tbc) Chair: Johanna Bussemer Lea Ypi, Michael Brie, Joshua Wavrant
14:00 Rosa Luxemburg and the Written Word Chair: Julia Killet Kate Evans, “Writing Red Rosa: creating the graphic biography of Rosa Luxemburg” Helen Scott, “Rosa Luxemburg’s Literary Analysis” Dana Mills, “‘By itself every book is something terrible unapproachable’: Rosa Luxemburg as a reader & culture enthusiast”
-16:00 Rosa Luxemburg Today: The Accumulation of Capital and The Mass Strike in the Crisis of Neoliberal Capitalism Chair: Ingo Schmidt Riccardo Bellofiore, “Stagnation and progress in Marxism after Rosa Luxemburg” Radhika Desai, “Capitalist contradictions and imperialism in Rosa Luxemburg’s thought” Rida Vaquas, “Rosa Luxemburg’s political mass strike and the international labour movement today” Robert Ovetz, “The continuing relevance of The Mass Strike: Reading Rosa Luxemburg as strategy”
18.00 Closing keynote presentation by P e t e r H u d I s , “Using Rosa Luxemburg to understand racialized capitalism”
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Rosa 150 Eine Ermutigung in Zeiten der Pandemie und anderer Katastrophen Festival-Programm
4. März https://www.youtube.com/watch?v=oUk6Aqnh9o4 (Deutsch - das Video umfasst den ganzen 1. Tag)
12:00 Uhr: Eröffnung mit Daniela Trochowski 12:15–14:00 Uhr Spuren mit: 12:15 Uhr LIVE / BÜHNE Jörn Schütrumpf im Gespräch zur Lebenswelt Rosa Luxemburgs 12:35 Uhr ZUGESCHALTET Vincent Streichhahn: Eine unverhoffte Entdeckung 12:50 Uhr KURZFILM Holger Politt: Warschaus berühmteste Revolutionärin 13:10 Uhr KURZFILM August-Bebel-Institut: «Rosa, ick liebe Dir» 13:25 Uhr KURZFILM Mirjam Sachse: Gewalt(en) und linkspolitisches Andersdenken in Kassel 13:40 Uhr KURZFILM Literaturhaus Berlin: Spaziergang mit Rosa Luxemburg und einem Audio-Walk, einer Webseite sowie der Musik Rosa Luxemburgs Moderation: Anika Taschke und Stefan Kalmring 14:00–16:00 Uhr Geheimnisse der Akkumulation mit: 14:05 Uhr KURZFILM Sabine Nuss: «…sich von der Herrschaft des Eigentums emanzipieren» 14:35 Uhr KURZFILM Paul Mason: Imperialismus und Krieg 14:45 Uhr LIVE / BÜHNE Judith Dellheim: Kontroversen um die Akkumulation – Luxemburg vs. Hilferding 15:10 Uhr ZUGESCHALTET Ralf Hoffrogge: Zur Initiative «Deutsche Wohnen & Co enteignen» 15:35 Uhr ZUGESCHALTET Lena Rosa Händle: Das kommt von innen Moderation: Karin Gabbert 16:00–18:00 Uhr Spannungsverhältnisse (I): Frau Rosa mit: 16:00 Uhr KURZFILM Claudia von Gélieu: «Die Diskussion mit den Burschis fürchte ich auch nicht» 16:20 Uhr KURZFILM Cornelia Möhring: Rosa Luxemburg, Anregungen für linke feministische Politik 16:30 Uhr KURZFILM Katja Kipping und Paul Mason: Rosa Luxemburg heute 16:40 Uhr LIVE / BÜHNE Janine Wissler: Im Gespräch 17:10 Uhr ZUGESCHALTET Nelia Vakhovska: Frauenbewegungen in Osteuropa 17:25 Uhr ZUGESCHALTET Melanie Stitz: Feministische Kämpfe um Sorgearbeit und Rosa-Poetry Moderation: Johanna Bussemer 18:00–19:30 Uhr Live-Talk: Kultur Zum Erbe des Stalinismus wie überhaupt des 20. Jahrhunderts zählt die Entfremdung zwischen der politischen und der kulturellen Linken – zur Freude der heutigen «Eliten». Es ist hohe Zeit für einen Dialog. Nur so entstehen Gesprächsfäden, die nicht jeder Wind sofort wieder zerreißt. Mit Luise Meier, Klaus Lederer; Moderation: Jörn Schütrumpf In Kooperation mit der Volksbühne Berlin und dem Münzenbergforum Berlin
5. März https://www.youtube.com/watch?v=ZmRfjmAKYs4 (Deutsch - das Video umfasst den ganzen 2. Tag)
12:00–12:10 Uhr Eröffnung mit Dagmar Enkelmann 12:10–14:00 Uhr Bilder mit: 12:10 Uhr LIVE / BÜHNE Dagmar Enkelmann: Im Gespräch über Denk-Male und Denk-Zeichen 12:30 Uhr KURZFILM Julia Killet: Geliebt und gehaßt. Die Rezeption Rosa Luxemburgs in Ost und West 12:50 Uhr KURZFILM Margarethe von Trotta: Im Interview 13:25 Uhr KURZFILM Inga Wolfram: Im Filmgespräch zur ARTE-Dokumentation «Der Preis der Freiheit» 13:35 Uhr KURZFILM Frank Jacob: Rosa Luxemburg international – Ikone oder Partnerin? und Stimmen aus der internationalen Rosa-Luxemburg-Forschung Moderation: Hans-Dieter Schütt 14:00–16:00 Uhr Spannungsverhältnisse (II): Demokratie und Diktatur mit: 14:05 Uhr KURZFILM Paul Mason: Ordnung herrscht in Berlin 14:20 Uhr KURZFILM Bini Adamczak: Von Lokomotiven, Melancholie und harten Kontroversen 14:50 Uhr KURZFILM Michael Brie: Die Wahr-Sprecherin 15:20 Uhr KURZFILM Ingar Solty: Zwischen Parlament, Betrieb und Straße. Rosa Luxemburgs Sozialismus-Strategie Moderation: Antonella Muzzupappa 16:00–18:00 Uhr Spannungsverhältnisse (III): Widerstand, Rebellion und Revolution mit: 16:00 Uhr KURZFILM Paul Mason: Reform oder Revolution 16:10 Uhr LIVE / BÜHNE Jary Koch: Im Gespräch 16:20 Uhr KURZFILM Florian Wilde: Streik – die Muckibude des Proletariats 16:35 Uhr ZUGESCHALTET Alex Wischnewski: Frauenbewegungen in Südamerika 16:45 Uhr KURZFILM Miriam Pieschke: Lernen und Lehren mit Luxemburg 17:00 Uhr ZUGESCHALTET Denise Garcia Bergt: Im Gespräch über International Women* Space 17:15 Uhr KURZFILM Gregor Gysi: Luxemburg lesen! 17:35 Uhr LIVE / BÜHNE Maximilian Becker: Im Gespräch zu Ende Gelände und der Initiative «Frauenwege» Moderation: Ines Koburger und Friedrich Burschel 18:00–19:30 Uhr «Rosa Kollektiv: Oder aktiviere dein inneres Proletariat!» Das Staffelfinale. In Kooperation mit der Volksbühne Berli
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2013 - Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz 4.-5. Oktober 2013 in Paris Ein detailliertes Programm auf den Sites “Ankündigungen” und “English Papers”.
Einen ersten Bericht auf Englisch auf der Website: http://transform-network.net/de/blog/blog-2013/news/detail/Blog/international-conference-on-rosa-luxemburg.html
Videos von allen Vorträgen und der Diskussion [Achtung! Neuer Link! ]: https://vimeo.com/77278708 Englisch und Französisch
Die Druckfassung dreier Vorträge auf Französisch: - Isabel Loureiro: http://www.humanite.fr/debats/elle-croit-fermement-que-ceux-d-en-bas-apprennent-551910 - Michael Löwy: http://www.humanite.fr/debats/une-conquete-democratique-du-pouvoir-par-l-action-551911 - Philippe Corcuff: http://www.humanite.fr/debats/il-faudrait-accepter-cette-contradiction-de-l-acti-551912
Paris, Sorbonne, October 4th and 5th, 2013
Friday, 4 October: Sorbonne, amphithéâtre Lefebvre,
Saturday, 5 October (CHANGE OF VENUE!): Sorbonne, amphitéâtre Cauchy,
The conference languages will be French and English with simultaneous translation.
« Rosa Luxemburg’s Concepts of Democracy and Revolution » PROGRAMME
Venue: Friday, 4 October: Sorbonne, amphithéâtre Lefebvre, Entrance “Rue Cujas”, Staircase/Escalier R, Galerie Jean-Baptiste Dumas
3pm – 5:30pm: Panel Discussion 1: Presentation of New Editions of Rosa Luxemburg’s Work in French, English, and German Jacqueline Bois (France), Peter Hudis (USA) [cancellled, replaced by Sebastian Budgen - Verso Publishers’ House], Annelies Laschitza (Germany), Holger Politt (Germany/Poland), Eric Sevault (France)
5:30pm-6:30pm: informal reception
6:30pm-9pm: Opening of the Conference
I) Introduction [6:30pm – 7pm] Presidency: Elisabeth Gauthier (France) Welcome speeches: Narihiko Ito (Japan), Evelin Wittich (Germany)
II) Panel Discussion 2. Opening [7pm – 9pm] - Rory Castle (UK): Rosa Luxemburg, Her Family and the Origins of her Revolutionary Outlook - Isabel Loureiro (Brazil): Rosa Luxemburg, démocratie et révolution - Mylene Gaulard (France): Rosa Luxemburg face aux possibilités de réformes démocratiques du capitalisme : Bernstein et Keynes [cancelled] - Michael Löwy (France/Brazil): « Le coup de marteau de la révolution ». La critique de la démocratie bourgeoise chez Rosa Luxemburg - Claudie Weill (France): Nation et démocratie
Saturday, October 5th Venue : (CHANGE OF VENUE!): Sorbonne, amphitéâtre Cauchy, Entrance “Rue Cujas”, Staircase/Escalier F, Galerie Richelieu
10am – 12:15pm: Panel Discussion 3: Socialism and Democracy - Michael Brie (Germany): Socialism and Democracy. The critique of the bolshevists by Rosa Luxemburg reconsidered [cancelled] - Jean-Numa Ducange (France): Le socialisme français vu par Rosa Luxemburg - Ottokar Luban (Germany): Creativity of the Proletariat as the Crucial Key Word for Rosa Luxemburg’s Concept of a Revolutionary Socialist Mass Movement - Pablo Slavin (Argentina): Democracy and Revolution at work of Rosa Luxemburg - Feliks Tych (Poland) : La perception de Rosa Luxemburg dans le milieu scientifique et le grand public polonaise après 1989
12:15pm – 2pm: Lunch break
2pm – 4:15pm: Panel Discussion 4: Bourgeois Democracy, Revolutionary Democracy - Sobhanlal Datta Gupta (India): Evolution of Rosa Luxemburg's concept of Revolutionary Democracy in the light of her Gesammelte Briefe - Michael Kraetke (UK/Germany): Rosa Luxemburg et la critique de la politique - David Muhlmann (France): Le contenu de la « démocratie socialiste » chez Rosa Luxemburg - Ingo Schmidt (Canada/Germany): ‘The Accumulation of Capital’ – Economic Underpinnings of Rosa Luxemburg’s Democratic Socialism - Jörg Wollenberg (Germany): Rosa Luxemburg and the “Freedom of Dissenters” - About the background and consequences of the "Complete Edition" of the "Russian Revolution” of Rosa Luxemburg in Paris 1939
4:15pm - 4:45pm: Coffee break
4:45pm – 7pm: Panel Discussion 5: Rosa Luxemburg and Others - Philippe Corcuff (France): Rosa Luxemburg, la radicalité et la démocratie : John Dewey et André Gorz comme vis-à-vis - Frigga Haug (Germany): Attempt to follow Rosa Luxemburg’s footsteps in fighting for democracy from the base - Alexey Gusev (Russia) : Rosa Luxemburg and the problem of institutional foundations of socialist democracy in the history of Marxist thought - Ben Lewis (UK): “Is that our programme, Karl?” Luxemburg, democracy and the challenge of the German Revolution - Sandra Rein (Canada) : Re-reading Rosa Luxemburg’s Theory and Practice as a feminist text
• International Rosa Luxemburg Society • University of Paris I Panthéon-La Sorbonne/Centre d’histoire des systèmes de pensée moderne (CHSPM) • Espaces Marx • Rosa Luxemburg Foundation • Gerda und Hermann Weber Stiftung • Transform!Europe • Collectif Smolny • Revue internationale »Actuel Marx« • Revue critique »Contretemps« ………………………………………………….
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Past Rosa Luxemburg Event (organized by the Rosa Luxemburg Foundation)
The Accumulation of Capital A century-old work remains current, provocative and seminal
Seminar Friday, 07.03.2014, 3:00 pm - Sunday. 03.2014, 1:30 pm
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Seminarraum 1, 1. OG, Franz-Mehring-Platz 1 10243 B e r l i n
Details and some presented papers:
http://bit.ly/1fb2CRy
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Rosa-Luxemburg-Konferenz
am 16. Januar 2015
in Bilbao, Baskenland
https://linksunten.indymedia.org/de/node/133360 https://linksunten.indymedia.org/de/node/130920
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Konferenz der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft in Tokio am 1. und 2. April 2007
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Konferenz der Internationalen Rosa-Luxemburg-Gesellschaft am 16./17. Januar 2009 in Berlin
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Past Event ROSA REMIX New Takes on a Longtime Classic
August 21-22, 2015 - New York City
One hundred years after the publication of her masterpiece “The Accumulation of Capital,” Rosa Luxemburg’s ideas have come back in a big way. If she were here today, what would Rosa have to say about contemporary feminist movements, Occupy Wall Street, or our deepening ecological crisis?
Friday, August 21, 6:00pm-8:00pm Verso Books, 20 Jay Street, Suite 1010, Brooklyn
Saturday, August 22, 10:00am-5:00pm The New School, 65 West 11th St., Room B500
More information and RSVP here: http://www.rosalux-nyc.org/rosa-remix/
FULL PROGRAM
Friday, August 21, 6:00pm-8:00pm l Reception to follow Verso Books, 20 Jay Street, Suite 1010, Brooklyn, NY
“THE ACCUMULATION OF CAPITAL”: 100 YEARS LATER Patrick Bond (University of KwaZulu-Natal, South Africa) Richard D. Wolff (New School for Social Research) Raphaële Chappe (Brooklyn Institute for Social Research) Stefanie Ehmsen (Rosa Luxemburg Stiftung—New York Office)
Saturday, August 22, 10:00am-5:00pm l Coffee and lunch will be provided l The New School, 65 West 11th St., Room B500 Wollman Hall, New York, NY
10:00am-11:30am: SOCIALISM OR BARBARISM? WAR, CLIMATE CHANGE, AND THE FUTURE OF THE PLANET
Alyssa Battistoni (Yale University) Bhaskar Sunkara (Jacobin Magazine) Sandra Rein (University of Alberta, Canada) Rory Castle (Swansea University, Wales, UK)
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3:00pm-4:30pm: ROSA LUXEMBURG: A LEGACY FOR FEMINISTS?
Amber Frost (Freelance Writer) Kate Evans (“Red Rosa” Author and Artist) Alhelí Alvarado-Díaz (Columbia University) Nancy Holmstrom (Rutgers University, Newark, emeritus)
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